S.L.R.B. - B.G.H.M.
ZAmpone architectuur - UTIL - Jan Van Leeuw
Mittlerer Läuferverband, zurückgesetzte graue Fuge
Fotos: © Vande Moortel (Eli Lammertyn)
Langer, dünner Verblender Linea mit zurückgesetzter Fuge betont Linearität
Wie Brüssels ältestes Stadtviertel Marollen hat auch das dort gelegene soziale Wohnungsbauprojekt Huidevetters eine lange und bewegte Geschichte.
2006 beauftragte die Wohnungsbaugesellschaft Brusselse Haard das Architekturbüro ZAmpone, auf einem beengten Eckgrundstück, eingepresst zwischen einer Reihe typischer Arbeiterhäuser und einem Wohnblock-Ungetüm aus Beton, so viel Wohnraum wie möglich unterzubringen. 2016 wurden 2 Maisonetten, 2 Wohnungen und ein Vereinsraum übergeben.
Ein massiver Sockel gibt der Nachbarschaft einen kleinen Teil des Grundstücks zurück. An der Ecke macht ein komplett verglaster Vereinsraum zur Förderung der sozialen Beziehungen mit einer gewissen sozialen Kontrolle als Extra einen einladenden Eindruck. Um die Ecke sind Technikräume für Container und Zähler hinter Rasengittersteinen verborgen. Massiver Beton würde an dieser Stelle nicht die nötige Belüftung bieten. Die Rasengittersteine dienen als Trägermaterial für ein Projekt, bei dem Kinder jedem Stein in einem Pixelmuster eine eigene Farbe geben können.
Der Gebäudeblock wurde aufgelöst in einen hohen und einen niedrigen Baukörper und damit besser abgestimmt auf das menschliche Maß. Licht kann tief in beide Baukörper einfallen, da in der Mitte ein Garten eingefügt wurde – eine halböffentliche grüne Terrasse für einen Plausch mit Mitbewohnern oder Passanten auf der Straße. Die Wohnung des niedrigen Teils erhielt einen Privatzugang über diesen Garten. Die Wohnungen des hohen Teils sind über eine Außentreppe erschlossen. Diese Entscheidung ermöglicht einen freieren Umgang mit den Brandschutzbestimmungen. Das typische dunkle Treppenhaus wurde gegen eine räumliche Geste eingetauscht.
Die auffälligen schwarz-weißen Streifen verbildlichen die zukunftsorientierte Flexibilität des Entwurfs. Dunkle Farbe für die tragenden Teile, Weiß für die veränderliche Füllung. Die langen flachen Verblender „linea 3007“ betonen die Linearität dieser Streifen. Durch den Wechsel zwischen matten und glänzenden Keramikfliesen wird die Fassade für Passanten lebendig.
Die Fensterrahmen der Festverglasungen sind verdeckt, die öffenbaren Elemente wurden in einen weißen Blockrahmen eingefasst und nach vorn gerückt. Ablesbar von außen, hell von innen. Das Holz der Fenster und Türen sorgt für eine warme Ausstrahlung.
Hand-Made linea 3007
„Für einen Entwurf mit Fassadenbändern suchten wir einen Verblender, der die Horizontalität der Fassade unterstützt und sich in eine rot-braun nuancierte Farbpalette einreiht. Durch den Einsatz des Linea mit einer breiten zurückgesetzten Fuge erzielten wir eine Linienwirkung in den Fassadenbändern aus Ziegelstein, mit der die Entwurfsidee optimal zur Geltung kommt“, so das Fazit von Jelle Geraerts (ZAmpone).