Flämische Tradition aus englischer Sicht
Ein dreistöckiges Gebäude ist in drei aneinanderstoßende Baukörper um zwei zentrale Innenhöfe gegliedert und wird von einem landschaftsgärtnerisch gestalteten Gelände umgeben. Die Baukörper sind abgestuft, um die Wirkung des tatsächlich größten Gebäudes im Dorf zu mildern.
Nach außen hin korrespondiert die starke horizontale Betonung der Baukörper mit dem eingefriedeten Garten und der flachen Polderlandschaft jenseits seiner Grenzen. Vorgefertigte Betonträger auf allen Ebenen ragen über die Gebäudehülle hinaus und zwischen ihnen schaffen breite Ziegelflächen und Fenster über die volle Höhe eine sich wiederholende Ordnung.
Die Verwendung von Ziegelmauerwerk verkörpert Qualitäten, mit denen die Bewohner vertraut sind. Sie trägt zur Schaffung einer Atmosphäre bei, die sich von der einer herkömmlichen „institutionellen“ Einrichtung unterscheidet und bewirkt, dass die Bewohner sich heimisch fühlen.
Um diesen Aspekt noch zusätzlich zu betonen, entschieden sich Sergison Bates Architects, die Ziegel lokal in unserem Werk zu beschaffen. Dieser Ansatz setzt sich im Verband des grau-grünen Miniature Ziegels fort: einer flämischen Tradition folgend sind die Ziegel in einem „wilden Verband“ gemauert.
Dies sorgt für eine vielfältige Textur, die den "Ziegelcharakter" der Mauer betont, gleichzeitig wird gewährleistet, dass keine geschnittenen Ziegel verschwendet werden. Entsprechend dem allgemeinen Ansatz wurde der Verband schematisch skizziert, um ein perfektes Resultat zu gewährleisten.
Wie der Name vermuten lässt, ist das Projekt auf dem Gelände des alten Gaswerks am Stadtrand von Lier angesiedelt.